Stadt Esslingen am Neckar

                                                                                                                     

                                                                                                                                                                                                       

                                                                                                                     

 

 

 

                                                             V O R L A G E

                                      an den Verwaltungsausschuss 18.02.2013

                                      und an den Gemeinderat 25.02.2013

                                                                                                                                                      

                                                                                                                          Den 28.01.2013

                                                                                                                          TD/2.1  le

                                                                                                                          VA/GR-Drucksache

                                                                                                                          SWE/5/2012

 

TOP Hallen-Freibad Berkheim

 

 

I. A N T R A G

 

Im Freibadbereich des Hallen-Freibads Berkheim wird das Gewöhnungsbecken zur Freibadsaison 2013 still gelegt; das Mehrzweckbecken sowie das Kinderplanschbecken werden unverändert weiter betrieben.

 

 

II. B E G R Ü N D U N G

 

Das Hallen-Freibad Berkheim wurde im Jahr 1974 erbaut. Es umfasst einen Hallenbad- und einen Freibadbereich.

 

Der Hallenbadbereich verfügt über ein Hallenbecken mit einer Wasserfläche von 134 m². Das Hallenbecken ist mit einem Hubboden ausgestattet, der eine Wassertiefe von 0,30m bis 1,80m ermöglicht. Der Hallenbadbereich dient ausschließlich dem Schul- und Vereinsbetrieb und ist somit nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Das Hallenbad ist jährlich von Mitte September (Ende der Sommerferien) bis Ende Juni in Betrieb.

 

Der Freibadbereich verfügt bislang über ein Mehrzweckbecken, ein Gewöhnungsbecken sowie ein Kinderplanschbecken. Die Wassertechnik für das Mehrzweck-und Gewöhnungsbecken erfolgt in voneinander getrennten Systemen. Das Freibad wird jährlich von Anfang Mai bis Mitte September (Ende der Sommerferien) für die Öffentlichkeit betrieben.

-       Das Mehrzweckbecken weist eine Wasserfläche von 1.060 m² auf und verfügt über einen wettkampftauglichen 50-Meter-Bereich mit insgesamt 6 Schwimmbahnen. Mit einer  Wassertiefe von 0,90m bis 3,80m bietet es Bademöglichkeiten für Schwimmer und Nichtschwimmer. Darüber hinaus besitzt das Mehrzweckbecken mit zwei Ein-Meter-Bretten sowie einem Drei- und Fünf-Meter Sprungturm insgesamt vier Einspringmöglichkeiten.

 

-       Das Gewöhnungsbecken hat eine Wasserfläche von 492 m² und eine Wassertiefe von 0,90m bis 1,35m. Da es üblicherweise einen sehr geringen Auslastungsgrad aufweist, wird es nicht schon im Mai, sondern erst ab Juni beheizt. Die Nutzung des Gewöhnungsbeckens erfolgt überwiegend von Familien mit Kindern. Für das Schul- und Vereinsschwimmen wird das Gewöhnungsbecken nicht benötigt.

 

-       Das Kinderplanschbecken verfügt über eine  Wasserfläche von 96 m² und einer Wassertiefe von 0,30m bis 0,60m.

In den vergangenen fünf Jahren wurden im Freibadbereich des Hallen-Freibad Berkheims durchschnittlich rund 55.400 Besucher gezählt. Hierin enthalten ist auch der extreme Besucheransturm im Jahr 2009, der insbesondere auf die im Rahmen der Haushaltskonsolidierung angedachte Schließung des Freibadbereiches zurückzuführen ist. Im Gegensatz zum Hallen-Freibad Berkheim weist das Neckarfreibad in Esslingen mit durchschnittlich rund 60.400 Besuchern im gleichen Zeitraum eine um ca. 9 Prozent höhere Auslastung aus.

 

Sowohl die Technik als auch die Ausstattung des Hallen-Freibads Berkheim sind im Freibad- wie auch im Hallenbadbereich in die Jahre gekommen. Dies führt unweigerlich zu vermehrten Reparaturen und somit zu einem entsprechenden Kostenanstieg. Eine grundlegende Sanierung des Hallen-Freibad Berkheims rückt daher seit Jahren immer näher.

 

Da insbesondere die Wassertechnik des Freibadbereiches einen dringenden Handlungsbedarf aufzeigt, wurde seitens der SWE in den vergangenen zwei Jahren als erster Schritt das Thema Freibadumbau vertiefend angegangen. Um die Attraktivität der bestehenden Bäderlandschaft in Esslingen weiter nachhaltig und konsequent zu steigern, wurde hierbei zusätzlich zur Grundvariante (Konventionelle Wasseraufbereitung) geprüft, inwieweit im Freibadbereich auch eine biologische Wasseraufbereitung eingesetzt werden kann.

 

Seitens der SWE wurden in den vergangenen beiden Jahren daher verstärkt Informationen zum Bau und Betrieb von Freibädern mit biologischer Wasseraufbereitung beschafft und durch Vor-Ort-Besichtigungen entsprechend verifiziert. Darüber hinaus wurde den Vertretern des Bürgerausschusses, der politischen Gremien sowie der ansässigen Vereine und Schulen die Möglichkeit geboten, sich ebenso vor Ort ein Bild über Freibäder mit biologischer Wasseraufbereitung zu bilden. Der Umbau des Freibades war auch im Zuge der Bürgerversammlung in Berkheim thematisiert. Hierbei wurden insbesondere Bedenken hinsichtlich der Wassertemperatur und des Fortbestandes des Schwimmsportes im Freibad geäußert.

 

Damit das gute Image der SWE durch eine möglicherweise kontroverse Diskussion um die Wassertechnik keinen Schaden nimmt, wurde mit der Beratungsfirma Drees & Sommer zusätzlich ein unabhängiger Dritter in die Konzeptionsphase eingebunden. Der Prüfungsauftrag umfasste hierbei die gutachterliche Untersuchung der Grundvarianten „Konventionelle Wassertechnik„ und „Biologische Wasseraufbereitung“. Unter Berücksichtigung der Bedenken aus der Bürgerschaft, ergaben sich dabei für jede Grundvariante die drei Untervarianten „Beibehaltung der drei Becken“, „Wegfall Gewöhnungsbecken“ sowie „Wegfall Gewöhnungsbecken und Attraktivierung durch Strand“.

                                  

 

Auf Basis der von Drees & Sommer ermittelten Investitionsvolumen konnten seitens der SWE die zu erwartenden betriebsspezifischen Ergebnisse den kommenden 20 Jahre kalkuliert werden.

 

Die Berechnungen haben ergeben, dass die Untervariante „Wegfall Gewöhnungsbecken“ künftig sowohl bei der konventionellen als auch bei der biologischen Wasseraufbereitung günstiger sein wird, als der bisherige Betrieb des Freibadbereiches. Die beiden anderen Untervarianten hingegen würden in den kommenden Jahren zu einer deutlich höheren Kostenbelastung und damit zu einem deutlich höheren Zuschuss der Stadt Esslingen am Neckar führen.

 

Durch den Wegfall des Gewöhnungsbeckens könnten bereits heute die jährlichen Betriebskosten um rund 25 T€ gesenkt werden. Des Weiteren kann die freiwerdende Wassertechnik des Gewöhnungsbeckens optional zur Verstärkung der Wassertechnik des Mehrzweckbeckens eingesetzt werden. Mittelfristig besteht somit keine Dringlichkeit mehr, die Wassertechnik im Freibadbereich des Hallen-Freibads Berkheim zu sanieren. Mit der Verfüllung des bisherigen Gewöhnungsbeckens und damit der Verwendung als „Sandplatz“, könnte zusätzlich die Attraktivität des Freibadbereiches gesteigert werden. Ein Vorschlag zur Umgestaltung und den damit verbundenen Kosten wird für die Sitzung vorbereitet

 

Mit dieser Entscheidung kann die grundlegende Sanierung des Freibad- und Hallenbadbereichs des  Hallen-Freibad Berkheims somit in einigen Jahren ganzheitlich angegangen werden.

 

Aufgrund der oben angeführten Begründung empfehlen wir im Freibadbereich des Hallen-Freibads Berkheim das Gewöhnungsbecken zur Freibadsaison 2013 still zu legen und das Mehrzweckbecken sowie das Kinderplanschbecken unverändert weiter zu betreiben.

 

 

 

 

 

Wolfram S c h e t t e r                       Wolfgang L o t z

 

 


Anlagen:

Nicht alle Anlagen sind öffentlich. (Internet)